Bericht von Josef Sehofer:
„Eine Zeitreise in Altdorfs Vergangenheit“
Neuentdeckte Luftbilder begeisterten – Museumsverein wählte Vorstandschaft
Die amtierenden Vorstände Hans Seidl, Anton Paukner und Bernhard Zirngibl hat der Heimat- und Museumsverein bei seiner Neuwahl bestätigt. Für den nicht mehr zur Wiederwahl angetretenen Kassier Hans Anthofer konnte Daniela Nemela als Nachfolgerin gewonnen werden. Vakant bleibt aber weiterhin das Amt des Schriftführers, weil auch bei dieser Hauptversammlung niemand bereit war, hierfür zu kandidieren.
Die gutbesuchte Hauptversammlung des 133 Mitglieder zählenden Vereins beim Huber-Wirt wurde mit der Vorführung alter, bisher hier nicht bekannt gewesener Luftbilder aus dem Jahre 1958 und kurz danach eröffnet. Weit über hundert derartige Aufnahmen hat die Marktgemeinde von einem Augsburger Luftbild-Verlag erwerben können, bestätigte Bürgermeister Sebastian Stanglmaier. Die zumeist hochauflösenden Bilder aus der einst „guten alten Zeit“ riefen bei den Versammlungsbesuchern viel Begeisterung hervor.
Mit viel Lob bedachte der Chronist Ernst Gruß, und da war er mit dieser Meinung nicht alleine, den Ankauf dieser seltenen Bilder über die bauliche Entwicklung der Marktgemeinde. Museumsleiter Bernhard Zirngibl und Heimatforscher Hans Seidl denken nun daran, diese Bilder einem interessierten Publikum zugänglich zu machen. Zumindest sind diese eindrucksvollen Luftbilder auch eine „Zeitreise in die jüngere Vergangenheit von Altdorf, Eugenbach und Pfettrach“.
In seinem Rechenschaftsbericht verwies Hans Seidl insbesondere auf die Sonderschau „Hyperinflation 1923“, die im Vorjahr gezeigt worden ist, und die aktuelle Sonderschau „Krieg vor der Haustür“. Insgesamt 1150 Besucher sind im Vorjahr in das Museum gekommen, ergänzte Bernhard Zirngibl. Auch die angebotenen „Wanderungen in die Heimat“, um die sich Monika Burger gekümmert hat, wurden gerne angenommen.
Über erfreulich zufriedenstellende Vereinsfinanzen konnte Hans Anthofer berichten. Der nach zehn Jahren aus dem Amt scheidende Kassier vermeldete für das Jahr 2023 Einnahmen von 5940 Euro und Ausgaben von 5195 Euro. Die beiden örtlichen Banken haben dem Verein heuer jeweils 300 Euro gespendet. Und dabei kann er auch ein gut gefülltes Sparkonto von über 20 000 Euro seiner Nachfolgerin übergeben. Revisor Michael Kapfhammer bescheinigte deshalb dem Kassier einwandfreie Finanzverbuchungen.
Auch Bürgermeister Sebastian Stanglmaier wandte sich an die Versammelten und lobte die Vereinsarbeit. Erfreut äußerte er sich über die Renovierung der Gstaudacher Marien-Kapelle durch Schüler der Berufsschule Landshut. Hinsichtlich des im Ziegelei-Hof untergebrachten Museums-Depots sagte der Bürgermeister dem Verein die Unterstützung der Marktgemeinde zu. Und schließlich erwähnte er auch noch, dass beabsichtigt sei, in das Ziegelei-Gelände mehr als bisher das Vereinsgeschehen zu bringen.
Bei den Vorstandswahlen wurden, neben den bereits Erwähnten, als Beiräte gewählt: Franz Linseis, Monika Burger, Traudl Franz, Hans Wagner und Raimund Franz. Revisoren sind künftig Michael Kapfhammer und Raimund Franz. Für den verwaisten „Internet-Auftritt“, den jahrelang Klaus Janssen wahrgenommen hat, konnte noch kein Nachfolger gefunden werden. Um den Museumsgarten kümmern sich weiterhin Andre Tille und Elisabeth Spieß.
In seiner Vorschau über die künftige Museumsarbeit verwies Bernhard Zirngibl auf das 3D-Modell über das Museum. Weiter aufgearbeitet werden die jüngsten Ausgrabungsfunde aus dem „Hochrückacker“. Von geborgenen Skeletten konnte teils das Erbgut bestimmt werden. Ein gefundener Anhänger aus der Zeit um 5000 v. Chr. soll als käufliche Imitation für den Museums-Shop aufbereitet werden. Und schließlich werden derzeit schon Überlegungen über die (Dauer-)Ausstellung 2025 angestellt, betonte der Museumsleiter.
Bilder:
Hans Seidl verabschiedete den langjährigen Kassier Hans Anthofer (re.) mit einem Präsent
Die neue Vorstandschaft des Heimat- und Museumsvereins mit Bürgermeister Sebastian Stanglmaier