Der Markt Altdorf hat bisher vier Personen zu Ehrenbürgern ernannt:

 

Ludwig RiedererBischöfl. Geistl. Rat Kanonikus Ludwig Riederer war von 1960 bis 1991 Pfarrer in Altdorf. Während dieser Zeit hat er nicht nur tiefe Spuren in der Seelsorge, sondern auch im öffentlichen Bereich hinterlassen. Zusammen mit der Kirchenverwaltung hat er zahlreiche Sanierungsmaßnahmen durchgeführt, neu gebaut wurden der Kindergarten St. Josef, das Pfarrhaus und die neue Nikolakirche.

 

Aufgrund dieser großen Verdienste wurde er im Jahre 1991 zum Ehrenbürger ernannt.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Foto Sebastian PreisserAltbürgermeister Sebastian Preißer erhielt die Ehrenbürgerschaft für jahrzehntelange Verdienste auf dem Gebiet der kommunalen Selbstverwaltung als stellvertretender Landrat, 1. und 2. Bürgermeister, Kreisrat und Gemeinderat.

 

Insgesamt 38 Jahre lang wirkte Altbürgermeister Sebastian Preißer in der Kommunalpolitik. Bereits 1952 stellte er sich für den Gemeinderat zur Verfügung. Während seiner Amtszeit als 1. Bürgermeister in Altdorf von 1972 bis 1984 hatte er den schon eingeleiteten Strukturwandel von einer zunächst landwirtschaftlich und ländlich dominierten Kommune zu einer Wohn- und Gewerbegemeinde konsequent fortgesetzt.

Unter anderem wurde in dieser Zeit Volksschule Altdorf erweitert und eine zweite Turnhalle in Altdorf fertig gestellt, moderne Feuerwehrhäuser in Altdorf und Eugenbach gebaut, die Ortskanalisation in den ehemals selbstständigen Gemeinden Eugenbach und Pfettrach durchgeführt, sowie durch gezielte Baulandausweisungen auch der große Wohnungsbedarf befriedigt. Dadurch fanden hier insbesondere junge Familien und Spätaussiedler eine neue Heimat. Ein besonderes Augenmerk schenkte Sebastian Preißer auch dem Ausbau bestehender Ortsstraßen. Ebenso wurde unter seiner Amtszeit die Errichtung eines Sportzentrums in Altdorf eingeleitet. 

 

Einen unermüdlichen Einsatz zeigte er auch außerhalb seines kommunalen Wirkens. Über 40 Jahre war er bemüht, die örtliche Raiffeisenbank zu stärken, um damit der Landbevölkerung auch die Refinanzierung ihrer sinnvollen Investitionen zu ermöglichen. Sein Wirken im Gartenbauverein Altdorf war darauf abgestimmt, mehr Grün nicht nur in den Siedlungsgärten, sondern auch im öffentlichen Umfeld zu erreichen. Die Feuerwehr und der DJK-Sportverein waren ebenfalls Einrichtungen in der Kommune, denen sich Bürgermeister Sebastian Preißer besonders verbunden fühlte. Als langjähriger Sportbeauftragter des Landkreises Landshut hat er sich nicht nur in der Gemeinde Altdorf, sondern im gesamten Landkreis für die Belange der sportbegeisterten Mitbürger eingesetzt. 1985 ernannte ihn die Gemeinde Altdorf zum Ehrenbürger und verlieh ihm den Ehrentitel eines Altbürgermeisters.

 

 

 

Lothar Thurmeier

Kurz vor seinem Tod hat die Marktgemeinde Altdorf den beliebten Pfettracher Geistlichen Lothar Thurmeier, wegen seines gesellschaftlichen Einsatzes, noch zum Ehrenbürger ernannt. Am 4.Februar 1997 ist er im 75.Lebensjahr einer unheilbaren, heimtückischen Krankheit erlegen. Insgesamt 35 Jahre lang war Lothar Thurmeier in Pfettrach der recht beliebt gewesene Pfarrer, dazu auch noch voll- oder teilzeitbeschäftigter Pädagoge an der Berufsschule Landshut.

 

Lothar Thurmeier erblickte 1922 in Landshut das Licht der Welt und besuchte hier auch das humanistische Gymnasium. Bereits 1940 musste er das damals sogenannte „Notabitur“ ablegen, weil er dann zum Arbeitsdienst und zur Wehrmacht musste. Bereits 1941 kam er in Russland zum Einsatz. Er hatte insoweit Glück, dass er 1945 in amerikanisch-englische Kriegsgefangenschaft geriet und aus dieser bereits im August 1945 entlassen wurde.

Schon 1946 konnte Lothar Thurmeier das Theologie-Studium in Regensburg aufnehmen. Im Jahre 1951 wurde er zum Priester geweiht. Nach einigen Jahren als Kaplan in anderen Pfarreien kam er 1962 als Pfarrer nach Pfettrach. Parallel dazu unterrichtete er zeitweilig als Oberstudienrat an der Berufsschule Landshut. Während seiner Seelsorge-Tätigkeit hat die Kuratie in Pfettrach viele bauliche Verbesserungen an der St.-Othmar-Kirche und im örtlichen Friedhof vorgenommen. 

 

 

 

 

Foto Ernst GrußNach der Flucht aus Niederschlesien kam Ernst Gruß mit seiner Familie 1945 in Altdorf an, wo sie zunächst eine Bleibe in Gstaudach fanden. 1946 erfolgte der Umzug nach Altdorf, wo er 1959 ein Einfamilienhaus erbaute.

Schon ab 1964 gehörte Ernst Gruß mit seiner Kamera zum festen Erscheinungsbild in Altdorf, er fotografierte alle ungeteerten Straßen und alten Häuser in Altdorf, noch bevor sie saniert, geteert oder abgebrochen wurden. Ab 1968 ging er dann "in die Luft" mit seiner Kamera, um aus dieser Perspektive seine Heimat festzuhalten.

 

Mit seinen vertonten Lichtbildervorträgen „Dorf, Kirchen und Kapellen unserer Heimat“ begann er 1972 und hält auch heute noch mit diesem großartigen Wissen in regelmäßigen Abständen bestens angenommene Kirchenführungen ab. Nach Herausgabe des Altdorfer Heimatbuchs 1984 ging Ernst Gruß sehr schnell daran, 1987 ein neues Buch mit Postkartenmotiven aus der Stadt und dem Landkreis Landshut zu veröffentlichen und für die Pfarrei Altdorf einen Kirchenführer zu erstellen.

 

Die sicherlich bei ihm sehr nachhaltig haften gebliebenen Erinnerungen an die Flucht seiner Familie aus Niederschlesien bis nach Altdorf beschrieb er 1998 zusammen mit seiner Schwester Gertrud in dem Buch „Die Flucht im Winter 1945 mit Pferde- und Ochsengespannen von Niederschlesien bis Altdorf“. Anschließend hat er sich entschlossen, einen weiteren Bildband mit dem Titel: „Altdorf, Eugenbach, Pfettrach mit Arth im Wandel der Zeit“ mit Luftbildaufnahmen aus diesen früheren Jahren und dem heutigen Ortsbild zu erstellen. 

Von 1978 bis 1990 gehörte Ernst Gruß auch dem Gemeinderat Altdorf an und hat sich  dort in großartiger Weise für seine Heimatgemeinde eingesetzt. Ernst Gruß wurde 2010 zum Ehrenbürger des Marktes Altdorf ernannt.