Aus alt mach neu: Abriss und Neubau der Höfenbrücke

Dezember 2020: Ende des Jahres wurde die Höfenbrücke in Pfettrach nach rund sechs Monaten Bauzeit fertiggestellt. Diese wurde als sogenanntes integrales Brückenbauwerk erstellt. Bei dieser modernen Bauweise werden Widerlager und Pfeiler in einem Stück mit der Fahrbahnplatte erstellt. Lager und Fugen, die diese Bauteile ansonsten bei konventioneller Bauweise voneinander trennen, sind dabei nicht erforderlich. Hieraus ergaben sich Kosteneinsparungen beim Bau durch das Weglassen der teuren Lager. Zudem werden die Unterhaltskosten minimiert, da Inspektion, Wartung und gegebenenfalls der Austausch der Lager entfallen. Aufgrund der Baugrundbeschaffenheit war es erforderlich, die Brücke auf Bohrpfählen zu gründen, die ebenfalls monolithisch mit den Widerlagern und Pfeilern verbunden wurden.

Hinsichtlich der Gestaltung wurde das System der bestehenden Brücke aufgenommen und die Bauwerksabmessungen so gestaltet, dass der Durchflussquerschnitt der Pfettrach bei Hochwasser gegenüber der alten Brücke sogar noch vergrößert werden konnte. Die Baukosten beliefen sich auf rund 1 Mio. €.

 

Höfenbrücke feriggestellt 1    

Höfenbrücke fertiggestellt 2

 

 

 

 

19.11.2020: Die Höfenbrücke in Pfettrach kann ab Mittwoch, 25.11. wieder befahren werden.

Die Arbeiten sind noch nicht gänzlich abgeschlossen, es kann noch zu Verkehrsbehinderungen und damit verbundenen Verzögerungen kommen. Der Markt Altdorf investierte in den Neubau rund 1 Mio. Euro.

 

Neue Höfenbrücke

 

 

24.09.2020: Nachdem die Abdichtung auf der Fahrbahnplatte aufgebracht wurde, wird die Schalung und die Bewehrung für die Kappen hergestellt. Als nächstes werden die Kappen bei entsprechender Witterung betoniert.

 

2020_09_24_Höfenbrücke

 

 

 

25.08.2020: Nach dem Einbau der Bewehrung der Fahrbahnplatte wird mit dem Betonieren begonnen.

Der Beton muss ca. eine Woche lang aushärten, während dieser Zeit finden keine Arbeiten statt.

 

Bild Höfenbrücke

 

 

 

 

22.06.2020:

Weil die alte Brücke über die Pfettrach in der Höfenstraße baufällig und nicht mehr sanierbar war, wurde sie in den vergangenen zwei Wochen abgerissen. Ein Neubau beginnt in diesen Tagen. Zuvor war eine Fußgängerbrücke errichtet worden- zum Erstaunen der Bevölkerung eine sehr massive. Doch ist das nicht verwunderlich: Sie muss zum einen einem möglichen Hochwasser trotzen können, zum anderen die Last der Leitungen tragen, die bisher durch die alte Brücke verliefen. Wenn alles gut verläuft und die Bauarbeiten im Zeitplan bleiben, ist im Dezember mit einer Freigabe des neuen Bauwerks zu rechnen.

 

Dass dieser Neubau nicht der erste ist, zeigt ein Blick in die Ortschronik vom ehemaligen Gemeindeschreiber Karl Glaser. So findet sich dort im September 1964 folgender Eintrag: „Der Gemeinderat Pfettrach hat beschlossen, die Bahnhofstraße […] auszubauen, auf 6 Meter zu verbreitern […]. Gleichzeitig wird sie aus dem Hof des Anwesen Haunmühle […] herausverlegt. Auf Grund eines Ansuchens der Gemeinde Pfettrach wurde von der Regierung von Niederbayern der Gemeinde ein Zuschuss von 85.000,00 Mark aus dem Förderprogramm für entwicklungsbedürftige Gebiete bewilligt. Den Auftrag zur Ausführung […] erhielt die Firma Überland Landshut.“ Später folgt dann der Eintrag: „Die Bahnhofstraße und die neue Pfettrachbrücke wurden im Juni 1965 fertiggestellt […]. Der Primizzug (von Lorenz Zellner) bewegte sich schon auf der neuen Straße zum Hotelgasthof.“

War es 1965 ein Primiziant, so sind es im Jahr 2020 die vielen Baufahrzeuge wie Abrissbagger, Kran oder Steinbrecher, die täglich Zuschauer anziehen. Besonders Kinder freuen sich über die perfekte Sicht vom Behelfsüberweg auf die Vorgänge auf der Baustelle.

 

Text von Susanne Frank, Fotos aus der Vogelperspektive von Hubert Gatscher

 

Höfenbrücke 1 Bild von Hubert Gatscher

 

Höfenbrücke 2 Bild von Hubert Gatscher